Jun 112014
 

Alle Sommer gerader Jahre habe ich viel durchzustehen. Mannschaften, die schlechten Fußball spielen und trotzdem gewinnen, WM-Songs, Reinhold Beckmann, vornehmlich aber jene nationale Penetranz, von der man allenthalben angesprungen, mitgerissen und ungefragt fraternisiert wird. Im sogenannten Partynationalismus kommen zwei Momente des Widerwärtigen zusammen. Einmal der schnöde Nationalismus, zum anderen das Volkstümliche, zwanghaft Gutgelaunte, das sommerliche Du. Dem Volksfest kann man fernbleiben, es macht nur Krach und Müll. Es ist ein bißchen anmaßend, aber es unterstellt keine übergreifende Eingemeindung. Es ist unpolitisch.

Das Fußballvolksfest ist mehr. Es gibt keine würdevolle Weise, eine Fahne zu tragen. Das Ausstellen nationaler Zeichen ist von jeher die Kennung derer, die, was sie nicht in sich haben, neben oder über sich suchen. Im Vereinsfußball bedeutet ein Symbol wenigstens nichts anderes als eben den Verein, zu dem man hält. Im nationalen Fußball Continue reading »

Jun 082014
 

 

Ich werde lieber miß als gar nicht verstanden. Also schulde ich Cyrano Dank für seine klugen Ausführungen, denen ich selbst dort, wo ich anderer Meinung bin, gar nicht widersprechen möchte, weil das Nebeneinanderhalten verschiedener Zugriffe auf dieselben Gegenstände ebenso Erkenntnis befördert wie die Zugriffe selbst. Es ist dabei nichtmal nötig, die verschiedenen Zugriffe zu sehr in einen Clinch zu schicken, zumal ja ein jeder Zugriff zunächst und vor allem aus sich selbst heraus verstanden werden muß. Es wird also furchtbar langweilig werden, weil ich an Einwänden gegen Cyranos Einwände wirklich nur solche habe, bei denen es um die Klärung von Mißverständnissen geht. Ich rate jedem, dessen Zeit kostbar und dessen Seele schönerfühlend ist, diesen Tab umgehend zu schließen. Besser als jetzt wird es nicht mehr. Continue reading »