Apr 192018
 

»Roman J. Israel, Esq.« kann sich nicht entscheiden,

ob er Gerichtsdrama, Charakterstudie oder Thriller sein will

Ein langes Arbeitsleben hat Roman J. Israel als stiller Partner in der Kanzlei seines Freundes William Jackson verbracht. Nach außen trat er nie in Erscheinung. Er, der den Gerichtssaal als »Butchery« bezeichnet, ist der Mann fürs Schriftliche, leistet die substantielle Vorarbeit am Gesetzestext, entwickelt Strategien, verfasst Anträge und Plädoyers. Als sein Partner stirbt, ist er gezwungen, sich eine neue Stelle zu suchen. Er bewirbt sich bei Maya Alston, die eine politische Agentur leitet; erfolglos, denn sein Sozialverhalten kann mit seiner sozialen Haltung nicht schritthalten. Also muss er, der linksliberale Idealist, in der Kanzlei von George Pierce anheuern, einem geschäftstüchtigen Anwalt, der ebenfalls einmal Jacksons Schüler war. Roman mag ihn nicht und fragt, was ihn eigentlich von dem Auto unterscheide, das er fährt. Continue reading »