Einen Berg zu besteigen ist wie Dichten. Da ist ein Gebirge. Da sind einige Berge. Jeder Berg ist Teil des Gebirges, aber er steht – gleich den poetischen Gattungen – immer auch für sich. Es gibt stets mehrere Wege nach oben. Es gibt aber an jedem Berg nur einen Weg bis ganz nach oben.
Die Bergsteiger nähern sich dem Berg gewöhnlich von verschiedenen Seiten, meist von derjenigen, auf der sie wohnen, und so nehmen sie also verschiedene Wege nach oben. Von denen, die auf den Wegen treten, die nicht bis ganz nach oben führen, schreiten einige in dem Wissen nach oben, daß sie die Spitze nie erreichen werden, andere hingegen leugnen das und erachten das Ziel ihres Weges für die eigentliche Spitze. Wieder andere leugnen, daß es überhaupt eine Spitze gibt und kraxeln munter um den Berg herum und probieren sich an all den Pfaden aus, die horizontal verlaufen. Und wieder andere bekommen es, sobald sie auf einen Weg treffen, der nach oben führt, mit der Angst zu tun, der Weg könne nicht bis ganz nach oben führen und meiden folglich den wie alle anderen, die nach oben führen.
Es muß jetzt aber noch erwähnt werden, daß jeder Weg auf dem Berg ausgeschildert ist. Schließlich wird der Berg in aller Regel seit Jahrtausenden schon bestiegen. Continue reading »