Jun 112017
 

Ich begrüße es, dass mehr und mehr mutige Menschen hervortreten und über ihr Leid berichten. Es soll ja keiner auf die Idee kommen, dass in Deutschland nur der Kampf gegen den Antisemitismus bekämpft wird. Auch Öko-Kritiker wie Miersch sind ganz vorn bei den Opfern. Und man muss ihn für seinen Mut, sein Taktgefühl und seine Bescheidenheit bewundern, sich selbst in diesen Kontext zu bringen.

Da wollte auch ich gern Flagge zeigen, nur: Ich erhalte gewöhnlich keine Ablehnungen. Schwierige Lage, doch dann fiels mir ein. Tatsächlich, auch ich bin schon einmal verhindert worden. Das war so um 2010, als ich hin und wieder unter Pseudonym für das Eulenspiegel Magazin witzige Texte schrieb. Die zahlen gut und pünktlich, und dass ich funny bones habe, hatte der Chefredakteur, den ich von früher kannte, bemerkt und mich eingeladen. Leider konnte ich meinen traurigen Hang zu substantiellen Texten (Literaturwissenschaft, Politik, Philosophie usw.) nicht ablegen und publizierte munter zweigleisig. Vielleicht war es das. Oder es lag daran, dass ich zu der Zeit meinen Essay »Der ehrbare Opportunismus« öffentlich gemacht hatte, der mir ja manche Entfreundung im Offlinebereich des Lebens eingebracht hat. Oder an meiner Neigung, selbst in Blödeltexten nie ganz unter meine Traufhöhe zu gehen. Vielleicht kann es allerdings auch daran gelegen haben, dass ich einen Text über das Sommerloch im August einreichte, er also erst im Septemberheft erschienen wäre.

Wie auch immer, ich und das Magazin, wir lebten uns auseinander. Wie Trappatoni und der FC Bayern. Und wie Michael Miersch sehe ich mich damit als verfolgt, weil ich die Wahrheit über das Wetter geschrieben habe. Ich bin auch wichtig, glaubt mir. Sophie Hafner und Joachim Schröder, das sollt ihr wissen. Ihr seid nicht allein.

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